W107 500SL 06/1985

Restaurations-Abschnitt 1

2008 Dezember - Vorderachse wieder einbauen

Ja, wie Ihr vielleicht gesehen habt, ich habe die Vorderachse komplett überholt und auch wieder zusammengebaut, also fast, bis auf das was nachher angebaut wird wenn sie erstmal untergebaut ist. Sie liegt nun da und wartet auf den Einbau.

So wirddie VA erstmal untergebaut

Sie muß heute unter den 500SL, aber komplett, ob sie will oder nicht.

Die Hinterachse liegt fertig fast auf dem Montagetisch. Ja, und jetzt als ersten Schritt die Achse, bzw. den Achsträger an die 4 Achsaufhängungen anschrauben - leichter gesagt als getan......aber schaun mer mal....

Die Vorderachse, bzw. der Achsträger wird vorne unter dem Motor an jeweils 2 Achsaufhängungen, rechts und links an den Längsträgern sitzend, befestigt.

Die 4 Achsaufnahmen von unten gesehen
Achsaufnahme vorne rechts

Im Achsträger sitzen vorne und hinten jeweils 2 Achslager (innen Stahl und aussen Gummi), in die die Achsaufhängungen angedockt/fixiert und von unten verschraubt werden. Die neuen originalen MB Achslager habe ich mit den 4 DTL Polyurethane Verstärkungen kombiniert und eingebaut.

MB Achslager Rep-Satz
DTL Polyurethane Verstärkungen
4 Achslager im Achsträger
Achslager hinten rechts

Auf dem Achsträger sitzen rechts und links ein Motorlager, wo die beiden Motoraufhängungen/Motorböcke angedockt/fixiert und verschraubt werden.

Motorlager links
Motoraufhängung links

Oben auf den Motorböcken werden die Halter für die rechts und linkssitzenden Motordämpfer mittels langen Imbusschrauben von unten durch die Motorlager festgeschraubt.

alter Motordämpfer links
neue Motordämpferrechts & links mit Halter
bereit für den Motordämpfer links

Hier ist nun die fast fertige, aber einbaufähige Vorderachse.

Wir haben den Motor mittels der Motortraverse noch einmal so ca. 2cm höher gehievt. Dann haben wir den Arbeitstisch mit der Achse vorne so unter den auf der Bühne stehenden SL geschoben, dass die 4 Achslager fast genau unter den 4 Achsaufnahmen positioniert waren.

Fertige Achse wartet auf den Einbau

Jetzt habe ich die Bühne heruntergefahren und mein Freund paßte genau auf dass zwischen Achsaufnahmen und den Achslagern ca 5cm Platz war, Bühne stop. Nun haben wir die Achse 100%tig genau mit den 4 Achslagern unter die 4 Achs-aufnahmen positioniert. Vorne unter dem Achsträger hatten wir vorher einen 8x8cm Balken gelegt, um die Achslager höhenmässig richtig zu positionieren. Die Achse raget rechts und links ca. 30cm über den Arbeitstisch hionaus.

Nun im Stop/Down die Bühne runtergefahren - bis die 4 Achslager im Schnitt nur noch ca. 5-10mm Abstand von den 4 Achsaufhängungen hatte.

Mit einem Knippeisen haben wir den Achsträger vorne soweit hochgedrückt bis die beiden vorderen Achsaufnahmen in den beiden Achslagern saßen. Jetzt schnell von unten in jedes Achslager die lange Patronenschraube mit der grossen Unterlegscheibe und dem grossen Gummipuffer 5-6 Gewindegänge in die Muttern der Achsaufhängungen geschraubt - die achse war nun schonmal vorne fast fixiert.

links unten Patronenschraube mit UL-Scheibe und Gummipuffer

Das war wirklich einfach.

Nun den Achsträger hinten mit dem Knippeisen hochdrücken bis die beiden Achsaufnahmen in den Achslagern sitzen und hier jetzt auch wieder die langen Patronenschrauben mit der grossen Unterlegscheibe und dem grossen Gummipuffer 5-6 Gewindegänge in die Muttern der Achsaufhängungen geschraubt - die Achse war jetzt nun auch hinten fast fixiert.

Jetzt alle 4 Patronenscharuben handfest anziehen. Dann noch alle 4 Schrauben mit dem DM-Schlüssel und mit 45NM anziehen.

alle 4 Patronenschrauben im Achsträger festziehen
alle 4 Patronenschrauben festgezoigen

Nun die Bühne mit dem SL hochfahren - tatsächlich, die Achse bleibt hängen (grins), habe auch nichts anderes erwartet.

Achse hängt an den 4 Achsaufnahmen
rechte Seite Vorderachse

Motorlager und Motordämpfer

Der Motor muss jetzt noch an den Motorlagern auf der Achse und mit den Motordämpfern an den Haltern im Motorraum befestigt werden. Wir haben die Bühne wieder runtergefahren und die Motortraverse gelöst und diese von den Kotflügelstegen entfernt. Der Motor saß nun auf der Achse auf.

Die Bühne nun wieder hochfahren, so hoch dass wir die Motorlager und die darauf sitzenden Motorböcke gut sehen konnten - kaum zu glauben, die Motorböcke saßen genau in beiden Motorlagern, saubere Arbeit oder einfach Glück.

Motorlager und Motorböcke.

linkes Motorlager mit Aufnahme für Motorbock
Motorbock links
festschrauben des Motorlagers und Halter für Motordämpfer

Motordämpfer und Halter.

Haltebock für Motordämpfer
Motordämpfer mit Abschirmblechen
rechts und links die Halter für die Dämpfer

Jetzt die langen 10er Imbusschrauben von unten in den Achsträger durch die Führungshülsen oben in die Muttern der Halter für die Motordämpfer einschrauben. Das war leichter gesagt als getan, wenig Platz, sehr kniffelig, aber nach kurzer Zeit waren beide Schrauben eingeschraubt.

Jetzt noch mit einer 10er Imbusnuss, Knarre und Verlängerung die Schrauben festziehen.

Die Vorderachse war nun so befestigt wie es sein musste, und ich muss sagen, es war relativ einfach gelaufen.

Temporär die bestehenden Spurstangen befestigen

Obwohl die Lenkstange, Spurstangen und der Lenkungsdämpfer relativ wenig Spiel hatten, werde ich später vor der TÜV-Abnahme alles komplett mit neuen FEBI/Billstein Teilen erneuern.

Temporär habe ich die bestehenden Spurstangen rechts und links an den Lenksspurhebeln wieder befestigt. Die Konusse des Spurstangengelenke in die konischen Augen des Lenkspurhebel geführt, die neuen 17er selbstsichernden Muttern aufgeschraubt und mit 17er Nuss und Knarre handfest angezogen. Die Muttern dann noch mit dem DM-Schlüssel und mit 35NM nachgezogen.

Spurstange und Lenkspurhebel rechts
Spurstange links festgeschraubt

Zur TÜV-Abnahme Lenkstange, Spurstangen und Lenkungdämpfer erneuert

Neue FEBI/Billstein Lenkstange, Lenkungs-Dämpfer und Spurstangen

Alte Lenkstange, Spurstangen und Lenkungsdämpfer ausgebaut.

Zunächst die Lenkstange eingebaut. Sie wird auf der Fahrerseite am Lenkzwischenhebel und auf der Beifahrerseite am Lenkstockhebel in die konischen Aufnahmen gesteckt und mit 17er selbstsichernden Muttern befestigt. Der neue Lenkungsdämpfer wird am mittigen Halter der Lenkstange und rechts am Halter am Längsträger befestigt, 17er selbstsicherndeSchrauben.

Lenkstange und Lenkungsdämpfer montiert

Nun noch die beiden neuen Spurstangen eingebaut. Die rechte Spurstange wird aussen am rechten Lenkspurhebel und innen am Lenkstockhebel in die konischen Augen gesteckt und befestigt. Die linke Spurstange wird aussen am linken Lenkspurhebel und innen am Lenkzwischenhebel in die konischen Augen gesteckt und befestigt. Alle selbstsichernde Muttern wurden handfest angezogen und dann noch mit dem DM-Schlüssel und mit 35NM nachgezogen.

Linke Spurstange
Rechte Spurstange (oben) unten Lenkungsdämpfer

Die Radnaben warten auf neue Radlager

Die Radlager in den Naben rechts und links erneuern. Es sind ABS-Typ-Naben, also vorsichtig beim beim Lagerwechsel. Zuerst den Simmering des inneren Lagers vorsichtig mit einem starkem Schraubenzieher heraushebeln. Dann die beiden Kegellager haerausnehmen und jetzt die beiden Lagerschalen innen und aussen mit einem Dorn und leichten Hammerschlägen austreiben. Altes Fett in den naben entfernen.

Radnaben links aussen und rechts innen mit ABS-Kranz
Lagerschalen austreiben

Jetzt die neuen Lagerschalen innen und aussen einsetzen und mit einem Dorn und leichten kreisförmig angeordneten gegenüberliegenden Hammerschlägen in die Lageraufnamen eintreiben. Man hört genau wenn die Lagerschalen richtig aufsitzen.

Nun gut Fett innen in die Radnaben und in die Lagerschalen auftragen. Nur die inneren Kegellager einsetzen, oben nochmal Fett drauf und dann die Simmeringe aufsetzen und mit leichten Hammerschlägen eintreiben.

Die äußeren Kegellager werden später beim Montieren der Radnaben eingesetzt.

Lagerschalen eintreiben
fetten und einsetzen der inneren Kegellager
Simmering einsetzen
   
 
Simmering sitzt fest
 

Nun die Naben mit den neuen Bremsscheiben montieren.

Die Radnabe im Schraubstock fixieren und die Bremsscheibe 100%tig genau aufsetzen. Die neuen 5 M10er Imbusschrauben mit dem bereits aufgetragenen Loctite eindrehen und mit 10er Imbusnuss und DM-Schlüssel und mit 120NM überkreuz festziehen.

neue Bremsscheiben, etc.....
Schrauben der Bremsscheiben mit 120NM festgezogen

Radnaben/Bremsscheiben am Achsschenkel montieren

Den Achsschenkel säubern und die die Radnabe mit der Simmeringseite (ABS-Kranzseite) auf den Achsschenkel schieben und genau fixieren. Fett in die äußere Lagerschale auftragen und das äußere Kegellager einsetzen und oben nochmal Fett auftragen. Die dicke 3eckförmige Druckscheibe auf das Kegellager drücken und die Spannmutter aufschrauben.

Lagerspiel nach bestem Gefühl einstellen und mit der Imbusschraube die Spannmutter fest fixieren.

Jetzt noch den Entstörungskontakt vorne in die kleine runde Bohrung im Achsschenkel fest eindrücken.

Nun nocheinmal Fett auftragen und die neuen Schutzkappen in die äußere Nabe gefühlvoll eintreiben - Radnaben sitzen fest am Achsschenkel.

Achsschenkel zur Aufnahme der Radnaben

Radnabe mit Bremsscheibe montiert und Kegellager eingesetzt
Lagerspiel einstellen
Entstörungskontakt
Schutzkappe montiert und alles fertig

Bremssättel montieren

Die Bremssättel wurden vorher überholt, also gereinigt, lackiert, neue Dichtungen und Simmeringe, etc.... und wieder zusammengebaut, bereit zum Einbau.

Lackierte Bremssättel ohne Kolben
Bremssättel mit MB Rep-Satz Dichtungen, etc...
Bremssttel überholt bereit zum Einbau

Die überholten Bremssättel montieren. Zunächst die neuen Bremsschläuche in die Bremssättel einschrauben und festziehen.

Bremssattel am Achsschenkel mit den beiden M10er Pass-Schrauben und dem Sicherungsblech befestigen. Die Schrauben mit 19er Nuss und Knarre handfest anziehen. Die Schrauben mit dem DM-Schlüssel und mit 115NM anziehen. Jetzt noch das Sicherungsblech vorsichtig mit einem Dorn und Hammer sichern. Den Bremsschlauch durch die Öse am dafür vorgesehenen Halter führen.

Bremssattel mit neuem Bremsschlauch
Bremssattel mit Sicherungsblech und Schrauben
Bremssattel montiert und mit Sicherungsblech versehen

Bremsbeläge

Natürlich habe ich auch neue Bremsbeläge eingesetzt. Die Bremsbeläge hinten und an den seitlichen Metallkanten leicht mit Kupferpaste eingepinselt. Dann in die Bremssättel rechts und links neben den Scheiben eingeführt, gingen relativ gut rein, sie schleifen zwar etwas aber das wird sich sicher schnell legen. Jetzt die neuen Haltefedern aufgesetzt und dann von innen oben und unten die neuen Federstifte durchgedrückt und mit leichten Hammerschlägen eingeschlagen. Zum Schluss noch die neuen Kontakte für die Verschleißanzeige eingebaut. War alles einfach.

Behandlung mit Kupferpaste
Bremsbeläge eingesetzt
Fertig montierter Bremssattel montiert

Gasdruckdämpfer einbauen

Der Einbau der Sachs Gasdruckdämpfer erwies sich als relativ einfach. Den Dämpfer einsetzen und zuerst das untere Ende mit den beiden Gewindebolzen in die beiden Bohrungen im unteren Querlenker stecken. Dazu den Dämpfer mit beiden Händen kräftig nach unten zusammendrücken, die beiden Gewindebolzen in die beiden Bohrungen einsetzen und den Dämpfer oben mit der Gewindestange in die obere Domaufnahme stecken, loslassen, der Dämpfer entspannt und sitzt nun unten und oben zum Festschrauben bereit.

Sachs Stossdämpfer
Dämpfer unten und oben einsetzen

Unten die beiden selbstsichernden M8er Muttern aufschauben und mit 13er Nuss und Knarre anziehen. Die Muttern mit dem DM-Schlüssel und mit 20NM anziehen.

Oben kam nur ein kurzes Stück der Gewindestange aus der Domöffnung, gerade lang genug dass der dicke runde Gummipuffer und die Druckscheibe draufpassten, aber keine Mutter mehr zum Festschrauben. Ja, was tun? Den Wagenlifter mit dem Gummiteller unter das Traggelenk gestellt und die Achsschwinge einige Stufen hochgepumpt, bis das Gewinde lang genug heraus kam. Jetzt die erste Mutter bis zum Gewindeende mit 17er Maul/Ring festgeschraubt. Jetzt noch die Kontermutter drauf, festziehen, bzw. gegen die erste Mutter kontern. Die Achsschwinge wieder ablassen. Nun noch den anderen Dämpfer einbauen.......fertig

Dämpfer fertig eingebaut

Stabilisator (Drehstab) einbauen

Drehstab mit verstärktem DTL Stabisatz
DTL Puräthylen Stabisatz

Zuerst den DTL Stabisatz rechts und links an den unteren Querlenkern nach Anleitung montieren. Die lange Schraube mit Druckscheibe + Gummipuffer am uQL von unten einführen. Jetzt von oben auf die Schraube Gummipuffer + Druckscheibe + Hülse + Druckscheibe + Gummipuffer draufsetzen. Nun die beiden Stabilisatorenden mit den Aufnahmeaugen rechts und links auf die Schrauben setzen und darauf den letzten Gummipuffer + die letzte Druckscheibe. Last not least die beiden selbstsichernden Muttern aufschrauben, jedoch nicht festziehen. Ob ich das alles alleine geschafft habe? Klar doch, habe ja schließlich schon was über den W107 gelernt.

linke Halterung mit Stabilisator
rechte Halterung mit Stabilisator

Nun den Stabilisator mit den Gummilagern versehen und an den Haltern an den Längstträgern links und rechts mit den Bügeln befestigen. Den rechten Bügel zu befestigen war einfach, die beiden Schrauben mit Unterlegscheiben in eine 13er Nuss gesteckt und und mit der Verlängerung vorn durch die beiden Öffnungen geführt und erstmal nur 3-4 Gewindegänge angeschraubt. Die Befestigung des Bügels auf der linken Seite war durch die schlechte Möglichkeit des Anschraubens, alles ziemlich eng, aber mit etwas geduld war auch das gelöst und ein paar Gänge angeschraubt.

So, nun alles richtig festschrauben. Ich habe abwechselnd angeschraubt, mal die 13er selbstsichernden Muttern der Stabi-Halter und mal die 13er Schrauben für die Stabi-Bügel. Dann war alles fest angezogen. Die Stabi-Halter, die selbstsichernden Muttern auf den langen Schrauben, habe ich bis zum Ende des Gewindes angeschraubt.

Stabilisator links fertig
Stabilisator rechts fertig

Jetzt steht der 500SL wieder auf allen 4 Rädern

Als letztes habe ich vorne dann beide Räder montiert - und da steht er nun wieder auf allen Vieren.

 

Ich denke er steht hinten und vorne zu hoch. Schaun mer mal und bewegen ihn morgen mal und sehen wie es dann aussieht.

Sieht doch alles schonmal ganz gut aus - und die Zeit auch, das alles in weniger als 8 Stunden, das ist doch schonmal was, die SL-Schrauberei gefällt mir langsam.