Das Abnehmen
der beiden Bremssättel war einfach, den Bremsschlauch lösen
und innen jeweils die 2 M12 Befestigungsschrauben rausdrehen,
die saßen aber sehr fest, also her mit der 50er Knarre,
losdrehen und den Bremssattel abnehmen. Hier hab ich gleich die
Kolben mit Druckluft herausgedrückt und die Dichtungen entfernt.
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Bremssättel
mit Kolben |
Radnaben
mit Bremsscheiben
Die Bremsscheiben
sind hinten an der Radnabe befestigt und ich muss beides als gesamtes
Teil abnehmen, Radnabe mit Bremsattel. Ich prüfte mal den
Lauf der beiden Radnaben und stellte fest dass das Lager
der linken Radnabe stark mahlte.
Das Abnehmen
der Radnaben mit Bremssttel war auch einfach. Als erstes die Abdeckkappe
der Radnabe entfernen, mit einem stärkeren Schraubendreher
mehrfach unter den Rand knippen und dann abziehen. Die 6er Imbusschraube
der Klemm-Mutter (sitzt auf dem Gewinde des Achsschenkels) lösen
und die Klemm-Mutter abdrehen. Letztlich die dreieckige Unterlegscheibe
herausnehmen, das Kegellager herausnehmen und die Radnabe mit
Bremssattel vom Achsschenkel abziehen. Fertig. Die Bremsscheiben
werde ich später abnehmen und erneuern, ebenfalls das vordere
und hintere Kegellager.
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Radnabe
mit Nabenkappe |
Radlager
mit Klemm-Mutter |
Radnabe
mit Bremsscheibe und Radlager |
Achsfedern
Das Entfernen
der Federn ist mit absoluter Vorsicht auszuführen. Man sollte
es nur mit dem dafür vorgesehenen Spezialwerkzeug tun, einem
professionellen Federspanner, dann ist es absolut sicher, wenngleich
auch mit einem hohen erforderlichen Kraftaufwand. Bitte keine
selbstgebauten Federspanner aus irgendwelchen Baumarktmaterialien
wie Gewindestangen, Muttern, Scheiben, etc.... dazu verwenden
- dabei besteht absolute Lebensgefahr.
Ich habe
mir in einer bekannten W107 Werkstatt den original MB Federspanner
für den Samstag ausgeliehen und so sieht da Ding aus - da
fühlt man sich schon sicher.
Die Druckplatten
habe ich oben und unten zwischen den Federwindungen eingelegt
und fixiert
Die ca.
2cm dicke Trapezgewindestange wird einfach von oben durch die
obere Druckplatte in den Sitz der unteren Druckplatte geführt
und dann kurz ne halbe Umdrehung bis die Halterung in der unteren
Druckplatte einrastet.
Die spezielle
Nuß mit Verlängerung aufstecken und die Feder mit der Knarre leicht
vorspannen. Jetzt noch die die Muttern der Lagerschrauben im oberen
Querlenker und die Muttern der Excenterschrauben im unteren Querlenker
bis auf ein paar Gewindegänge lösen.
Jetzt die
Feder spannen (ist gar nicht so einfach) bis sie zwischen den
beiden Querlenkern lose und leicht beweglich ist. Nun die Lagerschrauben
des oberen Querlenkers entfernen, den Querlenker vom Schemel abknippen
und mit dem Achsschenkel einfach abklappen. Die gespannte Feder
mitsamt Federspanner herausnehmen.
Nun noch
die Excenterschrauben der Lagerbuchsen des unteren Querlenkers
herausnehmen, den Querlenker mit einem Montiereisen vom Schemel
abknippen und die gelöste gesamte Einheit (oberer Querlenker,
unterer Querlenker und Achschenkel) zum späteren Auseinanderbauen
bei Seite gelegt.
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Vorher |
Nachher |
Feder entspannen
und Federspanner rausnehmen, die Feder ist hier nicht im Schraubstock
eingespannt, diente nur als "Federhalter".
Die zweite
Feder in den gleichen Arbeitsgängen wie vorher beschrieben ausbauen
und das war aber jetzt nun wirklich "a piece of cake" (grins).
Oberer
Querlenker
Die Mutter
des oberen Führungsgelenks lösen und abdrehen. Jetzt mit einem
speziellen Lagerausdrücker das Gelenk aus dem Konusauge des
Achsschenkels herausdrücken und den Querlenker abnehmen.
Unterer
Querlenker
Hier habe
ich zuerst die Mutter des Traggelenks gelöst und abgedreht,
ging hier durch Rost sehr schwer, aber ein paar Spritzer WD40
wirkten nach kurzer Zeit Wunder, Mutter ab und fertig. Jetzt wieder
her mit dem speziellen Lagerausdrücker und das Traggelenk
aus dem Konusauge am unteren Ende des Achschenkels herausgedrückt
und den unteren Querlenker abgenommen.
Lagerbuchsen
am unteren Querlenker
Ich hatte
schon in den letzten Tagen vorgesorgt und alle Lagerbuchsen mehrfach
innen und außen an den Rändern gut mit WD40 eingesprüht und
dies sollte sich auszahlen. Die unteren Querlenker in den Schraubstock
gespannt, die Lagerbuchsen mit einer Rohrzange aussen gepackt
und mehrfach hin und her gedreht, die saßen gar nicht so
fest wie ich dachte, sie ließen sich gut in den Lagern drehen.
Dann habe ich die Ränder der jeweils äußeren Lagerbuchsen
abgesägt und den Querlenker hochkant auf die Schraubstockzangen
auflegt. Mit einer 19er Nuß auf gesteckter Verlängerung mit
mittleren Hammerschlägen beide Lagerbuchsen nach unten ausgetrieben,
gingen durch die massive Behandlung mit WD40 relativ einfach raus
die Dinger.
Radträger
/Achsschenkel
Die Radträger-
/ Achsschenkeleinheit habe ich dann zerlegt, mit 10er Nuß
und Knarre die jeweils 3 Schrauben der runden Abdeckbleche entfernt,
und mit 21er Nuß und Knarre die jeweils 2 Schrauben zur
Befestigung der Lenkspurhebel mit Bremsschlauchhalter entfernt.
So, nun
geht es an die Überholung der Vorderachse.