Am Samstag
den 13.12.2008 habe ich die Hinterachse wieder komplett zusammengebaut.
Auch wenn es für den erfahrenen
Betrachter/Schrauber vielleicht uninteressant scheint - Ich weise
auch hier noch mal für den Laien auf die Überholung und
die einzubauenden Neuteile hin.
Neben meiner Halle ist eine
befreundete Kfz-Werkstatt, wenn ich 2 Hände mehr brauchen sollte
dann werde ich sie mir dort holen (grins). Immer wenn ich "Wir"
schreibe dann ist von denen jemand bei mir, nicht immer - aber immer
öfter.
Achsträger
überholen und neue Teile verbauen
Der Achsträger wurde gesandstrahlt,
danach mit einer 2K Grundierung gespritzt und dann mit Brantho-Korrux-3in1
schwarz lackiert. Innen wurde er mit reichlich Fluid-Film konserviert.
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Achsträger
und Dreieck-Lenker gesandstrahlt |
Achsträger
und Dreieck-Lenker grundiert & lackiert |
Es werden 2 neue verstäkte
DTL Polyurethan Hinterachslager eingebaut, sowie neue Hinerachsbefestings-Schrauben
(Patronenschrauben), die Abstützbleche wurden gelb-verzinkt.
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verstärkte
DTL Achslager und Abstandgummis |
Abstützbleche,
Abstand-Gummis und Patronenschrauben |
Achslager
in den Achsträger eindrücken
Die 2 neuen DTL Achslager waren
schnell eingebaut. Wir haben beide Lager mit Reifengleitmittel eingepinselt
und dann in die rechte und linke Lagerhalterung korrekt positioniert,
eingegedrückt so weit es ging und dann mit 3-4 leichten Schlägen
mit einem Gummihammer eingepresst. Das war einfach.
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Achslager
positioniert und eingedrückt |
Achslager
fertig eingepesst |
Dreiecklenker Koppellenker
überholen und neueTeile zu montieren
Die Dreiecklenker wurden gesandstrahlt,
danach mit einer speziellen Alu-Grundierung gespritzt und dann mit
Brantho-Korrux-3in1 schwarz lackiert.
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Alu
Dreiecklenker oben & unten gesandstrahlt |
Dreiecklenker gesandstrahlt unteere Seite |
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Dreiecklenker in der Lackierkabine |
Alu
Dreiecklenker grundiert und lackiert |
Die Dreiecklenker werden mit
je 2 neuen MB Lagerbuchsen, mit neuen Schrauben, sowie mit neuen
Muttern und Unterlegscheiben versehen.
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Lagerbuchsen für Dreiecklenker |
Buchsen
in Dreiecklenker einpressen
Die Buchsen wurden in die Lageraugen
der äusseren Schenkelseiten der Dreiecklenker eingepresst.
Die 4 Lagerbuchsen habe ich vor dem Einpressen gut mit Reifengleitmittel
eingespinselt und dann von den äusseren Schenkelseiten ca.
5-6mm in die Lageraugen gedrückt. Jetzt die jede Buchse mit
dem Gummihammer mit 3-4 mittleren Schlägen eingepresst, dabei
saß die innere Seite des Schenkels, also die Kante des Lagerauges
auf der Werkbankkante auf. Das ganze ging bei beiden Dreiecklenkern,
also 2 x 2 Buchsen eintreiben ganz schnell. Das war wirklich einfach.
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Lagerbuchsen
werden eingedrückt |
Lagerbuchse
fertig eingepresst |
Beide
Lagerbuchsen eingepresst |
Dreiecklenker
am Achsträger montieren
Die Dreiecklenker werden wie
auf den unteren Foto zu sehen mit den beiden Schenkelseiten am Achsträger
montiert.
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Achsträger
mit losen Dreiecklenkern |
Die Lageraugen mit den eingepressten
Buchsen ließen sich relativ schwierig in die Lageraufnahmen
im Achsträger positionieren. Alleine hätte ich es sicher
nicht geschafft, jetzt aber zu Zweit, mit 2 Händen an jeder
Lageraufnahme, einem großen Schraubendreher und einem Dorn
hatten wir die Schenkel/Lageraufnahmen nach kurzer Zeit in Position
und konnten die M16er Schrauben mit etwas Geschick durch die Buchsenhülsen
drücken. Jetzt noch die neuen Unterlegscheiben drauf, die neuen
Muttern aufgeschraubt und mit 24er Nuss und Knarre und 24er Ringschlüssel
zum Gegenhalten fest angegezogen. Mit dem DM-Schlüssel und
mit 120NM angezogen.
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Lager Dreiecklenker in Achsträger positioniert |
Dreiecklenker
Montage am Achsträger |
Dreiecklenker
fertig montiert |
Die Montage dauerte für
beide Dreiecklenker ca. 35 Minuten, jetzt waren sie dran.
Differential
montieren
Das Differential hat bei meinen
ca. 250 Probe-km absolut keine Geräusche oder sonstige Probleme
gemacht. Es lief einwandfrei und es war aussen absolut trocken,
rechts und links an den Achsantriebswellen, am Deckel sowie an der
Ölablaßschraube.
Ich habe das Differential von
aussen gut gereinigt, dann entfettet und mit Branto-Korrux-3in1
gestrichen.
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Differential
gereinig, grundiert und lackiert |
Vor dem Montieren des Differentials
habe ich noch schnell die Entlüftungs-Schraube erneuert.
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Differential
mit neuer Entlüftungsschraube |
Wir haben das Differntial dann
mit den 4 Befestigungsschrauben korrekt in der Mitte des Achsträgers
unter die Befestigungplatte gelegt. Den Achsträger mit den
bereits montierten Dreiecklenkern nun gleichzeitig mit dem Differential
so zu positionieren, daß die 4 Schrauben in die 4 Löcher
der Befestigungsplatte reingingen war nicht so ganz einfach. Aber
mit etwas Geduld und mehr anheben oder kippen hatten wir dann doch
die M10er Schraubenbolzen in den Löchern. Jetzt die Unterlegscheiben
auf die Schrauben und die Muttern drauf und mit 19er Nuss und Knarre
festgezogen. Zum Schluss habe ich dann noch den Deckel abschraubt,
denn es mussten ja noch die Achsantriebswellen montiert werden.
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Differential
am Achsträger montiert |
offenes
Differential für Montage der Achswellen |
Radträger
an die Dreiecklenker montieren
Die Radträger werden mit
einer Art Steckachse, hinten ein grösseres Kegellager und vorne
ein kleineres Kegellager, in die Lagerschalen der Dreiecklenker
beweglich befestigt (roter Kreis in Fotos). Zusätzlich wird
der Radträger dann noch an einem Halter mit Doppelgummilager
befestigt (grüner Kreis in Fotos). Dies ist zwar ein Foto vom
Zerlegen der HA, aber beim Zusammenbau ist es nicht anders, da sieht
es genauso aus.
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Leider
nur ein Foto vom zerlegten Radträger |
überholter
Radträger leider fehlt hier der Dreiecklenker |
Gesagt und getan. Zuerst die
beiden Lager mit neuem Fett gut bestrichen. Jetzt den Radträger
mit der Steckachse vorsichtig in die Lager im Dreiecklenker eingesteckt
und gleichzeitig am o.g. Halter leicht festgeschraubt. Alles genau
ausgerichtet und dann von hinten das kleinere Kegellager auf die
Steckachse geschoben und im Lager fixiert.
Jetzt die Dreieckscheibe auf
die Steckachse und dann die neue selbstsichernde Mutter aufgeschraubt
und leicht festgezogen. Nun noch das Lagerspiel durch vorsichtiges
Anziehen, bzw. Losdrehen der Mutter, nach Gefühl eingestellt.
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Radträger
mit Steckachse |
Kegellager,
Dreieckscheibe & Selbstsicherne Mutter |
Radträger
im Dreiecklenker fixiert |
Den Lagerbügel mit den beiden
M8er Schrauben mit 13er Nuss und Knarre an der Halterung (roter
Kreis) handfest angeschraubt.
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Radträger
am Dreiecklenker fast fertig |
Radträger
am Halter befestigen |
Radträger
am Dreiecklenker montiert |
Die Halterung (Foto unten Mitte)
muss nacher noch mal ab, wenn der Bremssattel angebaut wird und
der Bremsleitungs-Halter auch am Halter befestigt wird. Schrauben
dann mit DM-Schlüssel und mit 25NM anziehen.
Beide Radträger hatten wir
nach ca. 40 Minuten montiert.
Achsantriebswellen
montieren
Da an meinen Achsantriebswellen
alle Manschetten porös waren und an jeder sogar in einem Falz
Risse waren (Öl lief aus), hatte ich 2 Gebrauchte bei Ebay
ersteigert, laut Verkäufer aus einem 450SL mit Dreieckachse,
ca 70.000km gelaufen, in gutem Zustand, die Manschetten waren absolut
einwandfrei und auch sonst in einem ersichtbar guten Zustand.
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Achswellen
im Austausch mit 70.000 km |
Die Achsantriebswellen werden
mit der "Sprengringseite" rechts und links in das Differential
gesteckt, wo auch je ein Simmering sitzt, diese waren waren Ok.
Der Sprengring ist links im Foto gerade noch zu sehen.
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Steckachse
mit Sprenring wird innen im Differential befestig |
Auf der "Steckachse"
der Achsantriebswelle zum Differential sitzt je eine Abstandsscheibe.
Mit der Schieblehre gemessen hatten beide die gleiche Stärke
von 2,9mm, also egal auf welcher Seite sie nun verwendet wurden.
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Eine
der beiden Abstandsscheiben |
Die erste Achs antriebswelle
wollten wir auf dem Werktisch montieren, was sich als recht schwierig
erwies, also runter mit der Achse auf den Boden.
So, jetzt die Achsantriebswelle
(die leicht eingefettete Steckachse mit Distanzscheibe) durch das
Lager/Simmering in das Differential gesteckt. Das ging sehr einfach,
auch der Simmering saß einwandfrei. Jetzt noch innen im Differential
den Sprengring mit einer starken Sprengringzange auf die Steckachse
drücken (im Foto rechts soeben grade noch zu sehen), auch das
war relativ einfach. Die Achsantriebswelle saß nun fest im
Differential.
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Steckachse
eingedockt und Sprenring im Diff fixiert |
Vorne
links sieht man noch den Sprengring |
Nun die andere Seite der Achsantriebswelle
in das Radträgerlager stecken. Die Achsantriebs-Wellen sollen
ja durch die Gelenke sehr beweglich sein, was das "Verkanten"
beim Einbau angeht. So war es auch, wir konnten beide Seiten so
drehen und "verkanten" daß die "Steckachse"
soeben gerade noch leicht über den Radträger ging und
in das Lager gesteckt werden konnte.
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Linke
Achsantriebswelle am Radträger montiert |
Linke
Achsantriebswelle fertig montiert |
Im Radträger wird die Achsantriebswelle
von Aussen in der Nabe mit einer Hülsenschraube und einer Druckscheibe
befestigt. Hülse und Schraube wurde wieder verwendet, die Druckscheibe
haben wir jedoch erneuert (wegen der Anzugs mit DM). Die M8er Schraube
mit Scheibe und Abstandshülse haben wir durch die äussere
Nabe in die Steckachse geschraubt und erstmal leicht mit 13er Nuss
und Knarre angezogen. Die Schraube mit dem DM-Schlüssel und
mit 30NM angezogen.
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Abstandshülse,
Schraube und Spannscheibe |
Spannschscheibe
mit 30NM vorgesopannt |
So, nun wurde die andere Achsantriebswelle
in gleicher Vorgehensweise montiert.
Geschafft, beide Achsantriebswellen
saßen nach ca. 50 Minuten da wo sie hin gehörten, beide
Wellen waren leicht drehbar.
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HA
von hinten gesehen, da fehlt nocht die Abdeckplatte |
HA
von vorne gesehen |
So jetzt noch die Abdeckplatte
hinten am Differential montieren. Die Dichtflächen am Gehäuse
und am Deckel habe ich metallisch sauber gemacht und dann mit einer
speziellen Dichtpaste bestrichen. Nun vorsichtig den Deckel auf
das Gehäuse gedrückt und mit 2 Schrauben über Eck
erstmal fixiert. Die 6 restlichen Schrauben eingedreht und mir dem
Ratschenringschlüssel immer gegenüberliegend handfest
angezogen. Mit dem DM-Schlüssel und mit 40NM die 8 Schrauben
gegenüberliegend angezogen.
Bremsen
Die Feststellbremsen (die Trommelbremsen
auf den Radnaben unter den Scheibenbremsen) bekamen je einen neuen
MB Reparatursatz (Bremsbacken, Federn, etc...) verpasst.
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Original
MB Reparatursatz Festsellbremse |
Die alten Bremsbacken, Federn,
etc.... der Festellbremsen wurden beim Zerlegen ja schon entfernt.
Das montieren der neuen Reparatursätze war garnicht so schwierig.
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Alte
Bremsbacken, Federrn, etc... entfernt |
Neue
Bremsbacken, Federn, etc... montiert |
Die Bremssättel wurden gereinigt,
entfettet und mit Felgensilber lackiert. Ich habe Reparatursätze,
d.h. jeweils 2 neue Dichtungen in die Zylinder eingelegt und jeweils
2 neue Manschetten an den Kolben/Zylindern aufgestülpt und
gut in der umlaufenden Nut verankert. Hier war ein wenig Fingerfertigkeit
gefragt, aber letztlich gesagt "a piece of cake".
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Die
überholten hinteren Bremssattel |
Kolben & Zylinder mit neuen Dichtungen und Manschetten |
Die Bremsscheiben, Bremsbeläge,
Haltefedern und Haltestifte werden mit original MB Teilen erneuert.
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Die
neuen Bremsteile |
Die neuen Bremscheiben
einfach über die Feststellbremse/Bremsbacken schieben, sind
ja auch schliesslich die Bremstrommeln dafür. Dann die Bremssättel
auf die Bremsscheiben setzen und mit den M12er Pass-Schrauben
innen am Radträger befestigen, die Schrauben aber vorher
mit etwas Locktite behandeln. Nun noch die Schrauben mit einer
19er Nuss und Knarre fest anziehen. Mit DM-Schlüssel und
mit 90NM ananziehen.
Jetzt die neuen Bremsbeläge
einsetzen, aber vorher die Kolben in die Zylinder drücken damit
die Klötze auch reingehen. Die Bremsbeläge einschieben,
wenn alles richtig sitzt die Haltefedern auf die Bremsbeläge
setzen und mit den Haltestiften in den vorgesehenen Löchern
rechts und links am Sattel befestigen, hierzu genügt ein kleines
Hämmerchen.
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Bremsscheibe über der Feststellbremse
am Radträger montiert |
Bremssattel
am Radträger montiert |
Bremssattel
komplett fertig |
Ja was fehlt denn da noch? Richtig,
die Bremsleitung am Radträger befestigen und den neuen Bremsschlauch
anschliessen
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Bremsleitung
mit neuem Bremsschlauch am RadTräger befestigt |
Die Hinterachse
ist nun wieder zusammengebaut und kann jetzt wieder unter den
500SL montiert werden, wahrscheinlich nächsten Samstag.
So sieht
die Hinterachse montagefertig aus.
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Hinter
von hinten gesehen |
Blick
auf den fertigen rechten Radträger |
Hinter
von vorne gesehen |
Die nachfolgend
beschrieben Achskomponenten werden erst später beim Einbau
der Hinterachse verwendet.
Stossdämfer
Beim Anbau der Hinterachse werden
neue Sachs Stossdämpfer verbaut.
Achsfedern
Es werden neue verstärkte
Hinterachsfedern vom db-sl-shop verbaut. Die Federn bekommem je
einen neuen MB originalen Gummteller ( 2er Noppen = 13mm Stärke).
Stabilisator
(Drehstab)
Der Stabilisator wurde gereinigt,
abgeschliffen und lackiert. Die Bügelhalter wurden gelb-verzinkt.
Es werden neue Gummilager verbaut.
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Hinterer
Stabilisator mit neuen Lagern und Bügelhalter |
Gelenkwelle
(Kardanwelle)
Die Gelenkwelle inklusive Kreuzgelenke
und Mittellager waren in Ordnung. Lediglich die Manschette die vor
dem Mittellager auf der Steckachse sitzt, ist defekt und wurde erneuert.
Die Gelenkwell besteht aus einem
vorderen Teil der über eine Hardyscheibe am Getriebe angeflanscht
wird und über einen hinteren Teil der ebenfalls mit einer Hardyscheibe
am Differential angeflanscht wird. Die beiden Teile werden hinter
dem Mittellager auf einer Steckachse zusammengeführt und beim
entgültigen Einbau mit einer Klemmutter mit 30-40 NM angezogen.
Die neue Manschette habe ich
auf die Überwurfmutter gesteckt und die Überwurfmutter
mit der Manschette auf die Steckachse bis an das Mittellager geschoben.
Nun habe ich die beiden Wellenteile auf der Steckachse zusammengeschoben.
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Zusammenbau
Gelenkwelle Schritt 1 |
Zusammenbau
Gelenkwelle Schritt 2 |
Zusammenbau
Gelenkwelle Schritt 3 |
Hierbei ist unbedingt
darauf zu achten, daß die Markierung, eine kleine Nocke (rote
Linie) auf dem vorderen Wellenteil (hier rechts) direkt hinter dem
Festklemmkonus, genau in der Mitte der beiden Markierungsstriche
(grün) auf dem Kreuzgelenk an der hinteren Welle liegt. Jetzt
nur noch die Überwurfmutter leicht aufschrauben (wird später
beim Einbau natürlich richtig festgezogen).
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Positionierung der Wellen beim Zusammenbau |
Gelenkwelle,
links hinterer und rechts vorderer Teil |
Beim Einbau der Antriebswelle
werden am Getriebe und am Differential je ein neuer Satz Hardy-Scheibe
eingebaut.
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Hardyscheiben
nit neuen Befestigungsschrauben |
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