W112 300SE Coupe

Restauration

2020 März bis Dezember 2020 Überholung Luftfederung der Hinterachse

Mit den Arbeiten am Luftfahrwerk der Hinterachse habe ich im April 2020 begonnen.

Luftkammern für die Hinterachse überholen

Die Luftkammern für die Hinterachse sitzen am Unterboden hinten rechts und links und sind dort mit ihren je drei M8 Stehbolzen und M8 Muttern fest verschraubt. Später wenn die Hinterachse montiert wird dann nehmen die Federbälge der Luftkammern die auf den Schubstreben rechts und links sitzenden Federkolben zentrisch auf.

Die Luftkammern wurden sandgestrahlt, mit Brantho Korrux 3in1 innen und aussen grundiert und anschliessend mit hochglänzendem Branth's Robustlack (Chassieslack) MB 3575 in Ochsenblutrot lackiert.Die konischen Federbeine wurden gelb chromatisiert..

Rechts im Bild die 2 demontierten Luftkammern der HA (gross)
Hier alle Luftkammern und alle konusförmigen Federkolben (links) nach dem Sandstrahlen
Grundiert wurde mit Brantho Korrux 3in1 und lackiert mit Branth's Robustlack MB3575 Ochsenblutrot

Unten die grossen hinteren Luftkammern letztlich mit Branth's Robustlack MB3575 in Ochsenblutrot lackiert

Die 4 Montageringe, die 12 Versteifungsringe, die 24 Senkkopfschrauben und 24 Muttern wurden gereinigt danach in der Galvanik gelb chromatisiert. Auch die konischen Federkolben wurden gelb chromatisiert..

Die Spannringe, Versteifungen, Schrauben und Muttern nach dem Entrosten
Die Spannringe, Versteifungen, Schrauben und Muttern nach dem gelb Chromatisieren
Oben die grossen Luftkammern mit den konischen Federkolben in der Mitte

Die konischen Federkolben wurden bereits im April 2020 auf die fertig überholte Hinterachse auf den beiden Schubstreben montiert.

Der konische Federkolben hier auf der Zugstrebe der HA montiert
Die konischen Federkolben auf den Schubstreben sitzen später zentrisch in den Federbälgen

Hier noch mal die fertigen Teile für den Zusammenbau der hinteren Luftkammern für die HA. Die neu lackierten Luftkammern, die gelb chromatisierten Spannringe, Versteifungen, Senkkopfschrauben mit Muttern und die neuen Sicherungsbleche.

 
Unten die grösseren hinteren Luftrkammern mit Spannringen und verschraubungen

Ich habe ja schon gute Erfahrungen beim Zusammenbau der vorderen VA Luftkammern gesammelt, also nahm ich das alles sehr gelassen. Jeder Luftbalg wird mit 1 Spannring, 3 Versteifungsblechen, 6 Senkkopfschrauben mit Muttern und Sicherungsblechen auf der Luftkammer verschraubt - muss ja alles dicht sein.

Im WHB Kapitel 32-14 Bild 32-14/15 habe ich als erstes mal geschaut wo bei den hinteren Luftkammern die Wasserablauflöcher der Spannringe positioniert werden müssen. Desweiteren muss auch hier das Phoenix Logo des Luftbalgs/Federbalgs genau an einer bestimmten Stelle im Spannring positioniert sein. Die Wasserablaulöcher das ist ja klar, immer an der tiefsten Stelle. Aber warum muss das Phoenix Logo an einer bestimmten Stelle der Luftkammer positioniert sein - wie ich das verstanden habe hängt das mit dem Verstärkungsgewebe im Gummi des Luftbalges zusammen - da gibt es eine Naht oder Überlappung die muss im geringsten Bewegungsbereich des Luftbalges/Federbalges sein.

 
WHB Kapitel 34-14 Copy Right Mercedes Benz

Heute am 4. Mai 2020 war ich wieder in die Werkstatt. Zuerst habe ich all die erforderlichen o.g. Positionen auf dem Federbalg mittig markiert, die Wasserablauflöcher im Spannring und das Phoenix Logo am Luftbalg. Den Luftbalg habe ich oben an der runden äusseren Seite gut mit Talkum eingerieben und auch den inneren Teil des Spannrings. Den Spannring habe ich jetzt vorsichtig hochkant in die Alubacken vom Schraubstock geklemmt und dann den Luftbalg hochkant mit der oberen runden Seite mit beiden Daumen langsam Stück für Stück in den inneren Spannring hineingedrückt. Das letzte Stück ging dann nicht mehr mit Daumen zu drücken weil der Luftbalg sich da auf ca. 4cm gestaut hatte. Ich habe dann vorsichtig mit einem abgerundeten mittleren Hammerstiel die letzten 4cm des Luftbalgs in den Spannring hineingedrückt - das ganze Spiel eigentlich relativ einfach - und dann saß der Luftbalg im inneren Ring. Das Phoenix Logo saß da wo es sein sollte - genau mittig gegenüber den Wasserablauflöchern.

 
Spannring mit Luftbalg
Luftbalg oben auf der runden Seite rundherum gut mit Talkum eingerieben
Den inneren Spannring auch gut mit Talkum eingerieben
   
Hier die Wasserablauflöcher im Spannring
Hier das Logo gegenüber mittig zu den Wasserablauflöchern

Die im WHB Kapitel 32-14 Bild 32-14/15 genannte MB Montageplatte habe ich mir schon 2018 von einem mir bekannten Bauschlosser nachbauen lassen, aber nicht als dreieckige Platte sondern in rechteckiger Form.

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Rechts auf der Skizze die Montageplatte mit allen Maßen
Marke Eigenbau nach den Maßen des WHB
Mit dem rückseitig aufgeschweissten Flachstahl wird die Platte in den Schraubstock gespannt
Die Montageplatte im Schraubstock einspannt

Vor der Montage auf die Luftkammer noch mal für mich zur Überprüfung, wie im WHB beschrieben wird habe ich den Spannring mit dem Luftbalg genau auf der Luftkammer positioniert. Im Spannring sind 2 Wasserablauflöcher und genau gegenüber ist jetzt das "Phoenix Logo" positioniert. Jetzt habe ich den Spannring mit dem Luftbalg so auf die Luftkammer gesetzt wie es im WHB Kapitel 32-14 Bild 31-14/15 zu sehen ist. Also die Seite mit den beiden Wasserablauflöchern an der tiefsten Stelle der später zu montierenden Luftkammer, gesagt getan. Der Luftbalg wird dem Spannring mit 3 Versteifungsblechen um 120 Grad versetzt mit jeweils 2 M8 Senkkopfschrauben, Sicherungsblechen und Muttern an der Luftkammer befestigt.

Ready to go on
Federbalg in Spannring eingedrückt unten die Wasserablauflöcher
Phoenix Logo vorne ist genau mittig zu den Wasserablauflöchern positioniert
Versteifungblech mit Schrauben, Muttern und Sicherungsblechen pro Luftkammer 3 mal

 

 

Spannring mit Federbalg auf der ersten Luftkammer montiert
Senkkoppfschrauben werden hier mit ca. 21NM festgezogen
Beide hinter Luftkammern fertig bist auf den Wassertest

Alle 6 x M8 Muttern der Senkkopfschrauben im Spannring jeder Luftkammer habe ich dann wie im WHB vorgeschrieben mit 19,5 NMfestgezogen.

Der Zusammenbau mit der selbst angefertigten Montageplatte war absolut eine gute Hilfe bei der Montage.

Später habe ich dann noch die Wasserprobe gemacht. Die Luftkammern habe ich mit einem Kompressor mit ca. 3 Bar aufgepumpt und dann nacheinander in eine mit Wasser gefüllte Plastikbox eingetaucht, festgeklemmt (mit einem Hammerstiel) und dem Test unterzogen (ähnlich wie ich früher einen defekten/geflickten Fahrradschlauch im Wasserbad getestet habe). Die Luftkammern gefüllt mit 3 Bar waren jeweils ca. 30 Minuten im Wasser gestanden, bis über dem Luftbalg. Da waren absolut keine austretenden Luftblasen zu sehen, siehe die beiden Fotos. Beide Luftkammern absolut dicht.

 
Die linke hintere Luftkammer mit 3 Bar im wasserbad auf dichtigkeit geprüft
Die rechte hintere Luftkammer mit 3 Bar im wasserbad auf dichtigkeit geprüft

Die fertigen Luftkammern habe ich dann später, bevor die Hinterachse eingebaut wurde, hinten rechts und links am Unterboden montiert.

Die fertig überholten Luftkammern der Hinterachse
Die fertig überholten Luftkammern am Unterboden rechts und links montiert
Die Luftkammern nehmen später die Federkolben der Schubstreben der HA auf

So das war es dann für die hinteren Luftlammern, komplett zerlegt - generalüberholt - zusammengebaut - getestet und hinten am Unterboden montiert, bereit zur Aufnahme der Federkolben auf den Schubstreben der Hinterachse.